Rätselgeschichte für Erwachsene mit Lösung zum Lesen oder Ausdrucken.
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Der Todesfahrer
Rätselgeschichte für Erwachsene

In einer regnerischen Nacht wird Detective Ted Wallace aus dem Schlaf gerissen und zu einem tödlichen Unfall gerufen. Eine junge Frau ist tot! Die einzige Spur: ein schwarzer Pickup. Während die Party weitergeht, untersucht Wallace diesen spannenden Kriminalfall. Wallace muss schnell handeln, denn der Täter könnte erneut zuschlagen. Ein spannender Krimi voller unerwarteter Wendungen und dunkler Geheimnisse. Diese Rätselgeschichte für Erwachsene können Sie am Ende dieser Seite als PDF-Datei mit Lösung downloaden und ausdrucken.

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Rätselgeschichte für Erwachsene und Senioren

Der Todesfahrer

Spannende Rätselgeschichte mit Lösung zum Ausdrucken

 

Das Blaulichtgewitter zuckte durch die Nacht und hüllte die Szene in wirres Zwielicht, als Detective Ted Wallace seinen Wagen auf dem Standstreifen stoppte und sich den Schlaf aus den Augen rieb. Sie hatten ihn aus dem Bett geklingelt, wieder einmal. Er wurde langsam zu alt dafür.

Wallace stieg aus, steckte sich eine Zigarette an und wurde prompt von einem jungen Streifenpolizisten in Empfang genommen. Er kannte den Jungen flüchtig, hatte ihn irgendwann einmal auf den Fluren des Departements in Philipsburg gesehen.

„Ein Tödlicher?“, nuschelte Wallace.

„Ja, eine junge Frau“, antwortete der Streifenpolizist. „War mit Ihrem Freund hier auf der Landstraße unterwegs, beide auf Fahrrädern. Ein Auto hat sie dann wohl überholt und gestreift. Sie ist gestürzt, mit dem Kopf genau auf die Felsen am Straßenrand. Die Sanitäter konnten nichts mehr für sie tun …“

„Haben wir was zum Wagen?“

„Noch nicht. Wir konnten ihren Freund noch nicht vernehmen, er hat nur mit den Sanis gesprochen“, sagte der Polizist und deutete auf einen Rettungswagen, vor dem der junge Mann auf dem Boden saß und die Hände ins Gesicht vergraben hatte.

Wallace nickte, schnippte die Kippe weg, ließ seinen Kollegen stehen und ging auf den Rettungswagen zu. Der Kerl auf dem Boden sah aus wie ein Häufchen Elend. Irgendjemand hatte ihm eine Decke über die Schultern gelegt, darunter war er schlaff in sich zusammengesunken.

Muss furchtbar sein, ging es Wallace durch den Kopf, doch er schob den Gedanken rasch beiseite. Es war nicht gut, solche Dinge zu sehr an sich heranzulassen, es hätte schließlich auch seine eigene Tochter treffen können. Der Detective kniete sich neben den zusammengekauerten Mann und legte ihm beinahe väterlich die Hand auf die Schulter. Der andere sah auf. Seine Augen waren rot und tränenverschmiert.
„Mein Beileid.“ Wallace zögerte einen Augenblick. „Können wir uns kurz unterhalten?“

Der junge Mann nickte.

„Okay, prima. Mein Name ist Ted Wallace, ich führe die Ermittlungen in dieser Sache. Das Mädchen – sie war deine Freundin, richtig? Kannst du mir erzählen, was passiert ist?“
Der andere musste sich sichtlich sammeln, schluchzte noch einmal und berichtete dann mit zittriger Stimme: „Wir waren auf dem Rückweg von einer Party in Morrisdale, sind auf der Landstraße hier gefahren, sie vorneweg … Dann kam von hinten dieser Wagen, der ziemlich schnell unterwegs war. Er hat uns überholt und als er wieder eingeschert ist, hat er meine Freundin geschnitten. Sie verlor das Gleichgewicht und stürzte ... Oh Gott …“
„Kannst du den Wagen beschreiben?“

„Ich hab‘ ihn nur flüchtig gesehen, das ging alles so schnell. Das einzige was ich sagen kann, ist, dass es ein schwarzer Pickup war. Den Fahrer konnte ich nicht erkennen. Der Wagen hat irgendwo dahinten kurz gestoppt und ist dann weitergefahren …“ Dann brach er wieder in Tränen aus.

Wallace überließ den jungen Mann den Sanitätern. Er ging vorbei an dem Leichenwagen, in den soeben die Bahre mit dem Leichensack geschoben wurde, geradewegs in die Richtung, in die sich das Fahrzeug entfernt haben sollte. Ein schwarzer Pickup, dachte er, davon gibt’s hier in Pennsylvania Tausende!

Die Straße führte einen Hügel hinauf. Hinter der Kuppe bog nach links ein Feldweg ab, der zu einem der zahlreichen Höfe in dieser Gegend führen musste. Wallace zückte seine Taschenlampe und leuchtete den Boden ab. Tatsächlich: Frische Reifenspuren führten von der Straße geradewegs auf den schlammigen Pfad. Wallace folgte der Spur. Er war eine ganze Zeitlang in der Dunkelheit unterwegs, bis er schließlich eine Farm erreichte.
Im Wohnhaus brannte Licht und gedämpfte Musik drang nach draußen. Auf dem Hof war keine Menschenseele, dafür standen dort mindestens 15 geparkte Autos. Eine Party, schlussfolgerte Wallace. Er brauchte nicht lange, um drei nebeneinander geparkte Pickups zu finden, die allesamt schwarz waren und somit auf die Beschreibung passten. Einer muss es gewesen sein, dachte er, aber welcher?
Die Reifenspuren, denen der Detective gefolgt war, verloren sich im Schlamm. Es war unmöglich zu sagen, in welche Richtung der Fahrer auf dem Hof gefahren war. Während drinnen unbehelligt gefeiert wurde, nutzte Wallace den Schutz der Nacht und sah sich die drei Fahrzeuge genauer an. Sie standen sauber geparkt in einer Reihe vor einem roten Schuppen.

Der linke Pickup war etwas größer als die anderen, der mittlere hatte einen roten Streifen auf der Motorhaube. An dem Pickup ganz rechts entdeckte Wallace einen Schaden am linken Radkasten. Wallace steckte sich eine weitere Zigarette an, lehnte sich gegen die Ladefläche des mittleren Pickups und überlegte.

„Hey, was machen Sie da?“, rief jemand unvermittelt zu ihm hinüber und riss ihn damit aus seinen Gedanken.

Wallace sah auf und erblickte einen hageren Mann auf der Veranda, der eine nach hinten gedrehte Baseball-Kappe auf dem Kopf trug. „Ich arbeite für die Polizei – Detective Ted Wallace. Ich untersuche einen tödlichen Verkehrsunfall in der Gegend. Der Fahrer ist flüchtig. Können Sie mir etwas zu den Pickups hier sagen?“

„Der ganz rechts ist meiner. Der Motor läuft nicht mehr, die Ölpumpe hat vor zwei Wochen den Geist aufgegeben. Der linke gehört meinem Kumpel Sam Wood und der in der Mitte James Harris. Aber die können’s nicht gewesen sein, sie waren nämlich beide den ganzen Abend über hier, wissen Sie. Wir feiern nämlich Geburtstag.“

Wallace stand auf, trat die Zigarette im Schlamm aus und bemerkte, dass seine Hose an den Gesäßtaschen feucht war. Ein prüfender Blick verriet ihm, dass der mittlere und der rechte Wagen offenbar nass waren, der linke hingegen nicht. „Ich möchte mich gerne kurz mit Ihren beiden Freunden unterhalten.“

Der hagere Mann auf der Veranda nickte und führte Detective Wallace ins Haus. Er erfuhr, dass der Kerl Scott Peters hieß und das Geburtstagskind war. Scott Peters‘ Fahne war nicht zu überriechen. Drinnen war es stickig, Rockmusik erfüllte die Luft und in allen Räumen hingen Leute herum, die Bier aus roten Plastikbechern tranken. Kaum jemand schien sich für Wallace zu interessieren. Ihm war das nur recht. Zu viel Aufmerksamkeit würde seine Arbeit nur erschweren.

Als erstes sprach er mit James Harris, dem Besitzer des Pickups mit dem roten Streifen, der in der Mitte stand. Er ging mit ihm in ein Nebenzimmer und schloss die Tür. Harris war ein fülliger Typ Mitte 40 mit langen Haaren. Er roch nach Alkohol. Harris bekräftigte mehrfach, die ganze Zeit im Haus gewesen zu sein. „Ich habe bestimmt sechs oder sieben Bier getrunken, denken Sie, da würde ich noch fahren?“, fragte er, wirkte aber nicht sonderlich überzeugend.

Danach nahm sich Wallace den anderen vor, Sam Wood. Ihm gehörte der große Pickup links. Wood war schlaksig und wirkte wie ein Nerd, der sich hauptsächlich von Pizza und Energydrinks ernährt. Er habe sich um die Partygäste gekümmert, gab er zu verstehen. „Ich habe die Geburtstagsfeier für Scott organisiert, war ja eine Überraschung. Habe die ganze Zeit über darauf geachtet, dass genügend Snacks und Bier da sind. Sie wissen ja, wie das ist, wenn die Leute hier Hunger oder Durst bekommen.“ Er selbst trinke nicht. Es schmecke ihm einfach nicht. „Ich war trotzdem die ganze Zeit hier, fragen Sie die anderen!“

Wallace beendete das Gespräch und ging in die Küche, wo er grübelnd auf einen Stuhl sank. Im Augenwinkel bemerkte er mehrere Sixpacks, die neben einer braunen Einkaufstüte auf der Arbeitsplatte standen und zum Teil noch nicht ausgepackt worden waren.

Wallace ging alle Optionen durch: Der große Pickup links gehörte Sam Wood, dem schlaksigen Nerd, der keinen Alkohol trank und die Party organisiert hatte. Der Wagen in der Mitte mit dem roten Streifen war der von James Harris, dem fülligen Typen mit den langen Haaren, der sich angeblich nicht hinters Steuer setzen würde, wenn er getrunken hatte. Und der Wagen ganz rechts, mit den Schäden an Motor und Radkasten, gehörte dem hageren Geburtstagskind Scott Peters; auch er war offenbar ziemlich angetrunken.

Allen dreien traute Detective Wallace die Sache grundsätzlich zu. Er ging die Sache noch einmal im Geiste durch. Dann war er sich sicher, wer den Wagen gefahren hatte.

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>> Die Lösung inkl. der gesamten Rätselgeschichte können sie unterhalb dieses Textes als kostenlose PDF-Datei ausdrucken.

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